Bei ihren Recherchen zu den fünf Weltreligionen im Rahmen der Ausstellung Zwischen Himmel und Erde (2011 und 2013 in Hamburg) ist Valérie Wagner in jeder Religion auf Rituale gestoßen, in denen Wasser eine tragende Rolle spielt.
Fasziniert vom Wasser als verbindendes Element begann die Künstlerin, ein Projekt über die Bedeutung des Wassers in unterschiedlichen Religionen zu realisieren, in dem Fotografie und Film miteinander kombiniert werden: die Videoarbeit wasser wege. Das übergeordnete Element ist das Wasser, das von einer Religion zur anderen überleitet, wie ein Fluss (die Elbe), der die jeweiligen Religionen als Boote mit sich führt und von der Quelle bis zum offenen Meer trägt. Dabei spielt Valérie Wagner mit unterschiedlichen Zeitqualitäten: der Echtzeit des bewegten Bildes wird der Zeitstillstand der Fotografie gegenübergestellt. Beim Filmen wurde in der Regel die Kamera fixiert, so dass die Handlung in den Bildausschnitt hineinläuft. Dabei sind Passagen mit meditativem Charakter entstanden.
Beim Filmen der jeweiligen Vorgänge ging es der Künstlerin nicht um eine Dokumentation mit erklärendem Charakter. Vielmehr handelt es sich um assoziative Aufnahmen, die sich auf Ausschnitte der Handlung konzentrieren.
Die Personen selbst sind nur im Einzelfall sichtbar und bleiben anonym, soweit das möglich ist. Das Augenmerk richtet sich – anknüpfend an die fotografischen Aufnahmen zur Ausstellung Zwischen Himmel und Erde – in erster Linie auf die Hände der Beteiligten.
Die beiden ältesten Religionen, das Judentum und der Hinduismus, bilden den Anfang und das Ende des Films und umrahmen Christentum, Islam und Buddhismus. Damit greift die Künstlerin die zyklische Sichtweise der östlichen Religionen auf. Die drei Religionen, die sich auf Abraham berufen, liegen in chronologischer Reihenfolge hintereinander: Judentum, Christentum und Islam. Daraus ergibt sich, dass der Islam als jüngste Religion den Mittelteil des Films bildet. Von dort geht es über den Buddhismus zurück zu dessen Wurzeln, dem Hinduismus.
Die Videoarbeit kommt ohne gesprochenes Wort aus; vielmehr sind die Rituale mit den jeweiligen Gebetsgesängen (z.T. im O-Ton) unterlegt.
Exhibitions
2015 | Marktkirche Hannover (S) |
2013 | internationale gartenschau 2013, Hamburg (S) |
2011 | internationale gartenschau 2013, Hamburg (S)
Filmpräsentation in der Hauptkirche St. Petri, Hamburg (S) |
Publications
NDR Radiobeitrag 2011
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Statements
Besucherresonanz zur Videoarbeit wasser wege Einheit in der Vielfalt in dieser christlichen Kirche erlebten wir durch den Videofilm über Riten in den 5 großen Religionen. Danke für diese religiöse Toleranz. Das Video ist großartig! In kleinen Details wird viel gesagt. Gerade in unserer heutigen Zeit zeigen diese Bilder ein ganz anderes, harmonisches Bild von Religion. Vielen Dank. Um wieviel friedvoller könnte die Welt sein, wenn sich die Anhänger aller Religionen gegenseitig in ihrer Verschiedenheit achten würden. Ein sehr beeindruckender Film! Alle Religionen sind gleich. Krieg ist unnötig. Sowohl die Aufnahmen wie der Film haben mich sehr angesprochen, vielen Dank für so viel Schönes! Tolle Sendung im Fernseher! Echt jetzt! Danke! Es hat mir sehr gefallen! Fremd und nah zugleich. Schön, besinnlich und zeigt, dass wir im Glauben alle zusammengehören. |