Teil 2 In dieser Serie stellt Valérie Wagner präparierte Exemplare der besonders bedrohten Arten in den Mittelpunkt. Sie arbeitet mit Objekten aus naturkundlichen Museen: mit Glasaugen versehene Vögel, die für Forschungszwecke in Ornithologischen Sammlungen aufbewahrt werden.
Mit dieser Serie nimmt die Künstlerin vorweg, was voraussichtlich geschehen wird, wenn die Entwicklung nicht durch politische Entscheidungen zum Vogel- und Umweltschutz aufgehalten wird: kommende Generationen werden viele Vogelarten, die heute noch präsent sind, nur noch aus Zoologischen Museen kennen. Die präparierten Objekte stammen aus der ornithologischen Sammlung des CeNak Hamburg und aus dem Norddeutschen Vogelmuseum.
„Das vierteilige Projekt „Der leere Himmel“ konfrontiert in einem weiteren Werkkomplex die Betrachter dann jäh mit der vollendeten Zukunft: Wir sehen, von der Seite aufgenommen, wehrlos auf dem Rücken liegende Vögel, wie gerade aus dem Leben gerissen, mit schönen, klug blickenden Augen und prächtigem Gefieder. Sie sind ausgestopft und werden zu Lehrzwecken gezeigt. Vor gleißend weißem Hintergrund freigestellt, ohne museale Einbettung, wirkt das wie ein Schock.“
Andrea Gnam, PHOTONEWS 9/2020
In ihrem neuen Fotoprojekt Der leere Himmel nimmt Valérie Wagner ein hochaktuelles ökologisches Thema in den Fokus: den dramatischen Vogelschwund, der in den letzten 30 Jahren analog zum weltweiten Insektensterben verzeichnet wurde und das Aussterben zahlreicher Vogelarten markiert.
Es geht der Künstlerin nicht darum, die Ursachen für das Vogelsterben aufzuzeigen, sondern einen Blick in die Zukunft zu wagen, also die jetzigen Entwicklungen wortwörtlich zu Ende zu denken: Wie sieht eine Welt ohne Vögel aus? Was verlieren wir? Es sind Bilder des Übergangs: von der Fülle zur Leere, vom Reichtum zur Armut.
Das freie Projekt besteht aus vier eigenständigen Serien, die jeweils einen anderen Aspekt des Themas beleuchten.
Mit Der leere Himmel setzt die Künstlerin ihr zentrales künstlerisches Thema fort – die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt -, das sie neben anderen Projekten 2008 zu der Fotoserie ZEICHEN inspirierte. Für dieses Projekt wurde Valérie Wagner im selben Jahr mit dem Kunstpreis Ökologie ausgezeichnet.
Publications
PHOTONEWS 9/2020, Doppelseite mit 8 Fotografien aus 3 Serien, Einführung von der Kunsthistorikerin Dr. Andrea Gnam |
Scheidewege 2020/21, Jahresschrift für skeptisches Denken, Einführung und Bildstrecke mit 19 Bildern aus dem Projekt |
Exhibitions
2020/21 Norddeutsches Vogelmuseum (S) Presseinfo Der leere Himmel |
2022 8. Triennale der Photographie Hamburg, Künstlerhaus Georgswerder (G) |
Presentation
Format der Arbeiten
12 Fotografien, Inkjetdruck auf Hahnemühle Hemp 50 cm x 70 cm auf Aludibond im Objektrahmen 50 cm x 70 cm 12 Fineart Prints (Hahnemühle Hemp) 50 cm x 70 cm each photograph 50 cm x 70 cm object frame |