© Valérie Wagner

Teil 1

Nachtflug

© Valérie Wagner

Doppelklick
© Valérie Wagner
© Valérie Wagner
© Valérie Wagner
© Valérie Wagner

Teil 2

gefallen

Steinkauz© Valérie Wagner

Feldlerche © Valérie Wagner

Rebhuhn© Valérie Wagner

Distelfink© Valérie Wagner

Mauersegler© Valérie Wagner

Brandseeschwalbe© Valérie Wagner

Rotmilan© Valérie Wagner

Teil 3

vogelfrei

Hamburg / Friedensallee© Valérie Wagner

Hamburg / Museumsstraße© Valérie Wagner

Hamburg / Große Bergstraße© Valérie Wagner

Hamburg / Alsterglacis© Valérie Wagner

Hamburg / Hohenzollernring© Valérie Wagner

Teil 4

unter vier Augen

© Valérie Wagner

Friedemann, 9

Seeadler

© Valérie Wagner

Flora, 9

Eisvogel

Der leere Himmel

In ihrem neuen Fotoprojekt Der leere Himmel nimmt Valérie Wagner ein hochaktuelles ökologisches Thema in den Fokus: den dramatischen Vogelschwund, der in den letzten 30 Jahren analog zum weltweiten Insektensterben verzeichnet wurde und das Aussterben zahlreicher Vogelarten markiert.

Im Oktober 2017 wurden neue Studien zum Vogelsterben in Europa veröffentlicht. Laut NABU hat die Zahl der Vögel in Europa in den letzten 30 Jahren um 420 Millionen abgenommen.
Die drastischen Zahlen und der sichtbare Rückgang der Vogelarten sind für Valérie Wagner Anlass, ein künstlerisches Projekt zu diesem Thema zu entwickeln und Bilder für den Verlust und seine Folgen zu finden. Es geht der Künstlerin nicht darum, die Ursachen für das Vogelsterben aufzuzeigen, sondern einen Blick in die Zukunft zu wagen, also die jetzigen Entwicklungen wortwörtlich zu Ende zu denken: Wie sieht eine Welt ohne Vögel aus? Was verlieren wir? Es sind Bilder des Übergangs: von der Fülle zur Leere, vom Reichtum zur Armut.

Das freie Projekt besteht aus vier eigenständigen Serien, die jeweils einen anderen Aspekt des Themas beleuchten.
Teil 1 Im ersten Teil befasst sich Valérie Wagner mit fliegenden Vögeln, die sich im schwarzen Himmel auflösen. Es sind Bilder des stillen Verschwindens.

Teil 2 In einer weiteren Serie stellt die Fotografin präparierte Exemplare der besonders bedrohten Arten in den Mittelpunkt. Damit nimmt sie vorweg, was voraussichtlich geschehen wird, wenn die Entwicklung nicht durch politische Entscheidungen zum Vogel- und Umweltschutz aufgehalten wird: kommende Generationen werden viele Vogelarten, die heute noch präsent sind, nur noch aus Zoologischen Museen kennen. Die präparierten Objekte stammen aus der ornithologischen Sammlung des CeNak Hamburg und aus dem Norddeutschen Vogelmuseum.

Teil 3 Im Zentrum des dritten Teils steht der fehlende Lebensraum für Vögel in der Stadt: Valérie Wagner stellt hier die Vogelperspektive und die menschliche Perspektive in Diptychen gegenüber. Neben den schwierigen Brutbedingungen wird auch deutlich, wie einige Vogelarten – vor allem Krähenarten – ihr Überleben durch Anpassung zu sichern versuchen. Alle Aufnahmen sind in Hamburg entstanden. Die Drohnenaufnahmen wurden von dem Fotografen Ulrich Mertens umgesetzt.

Teil 4 Im vierten Teil des Projekts wirft Valérie Wagner ein neues Licht auf eine alte Verbindung: in Doppelportraits stehen sich Mensch und Vogel gegenüber. Menschen jeden Alters benennen einen Vogel, zu dem sie eine besondere Verbindung haben. Ihrem ausgewählten Vogel begegnen sie im Portrait als einem Gegenüber auf Augenhöhe. Persönliche Statements ergänzen die inszenierten Schwarzweiß-Portraits. Die Vögel werden von Valérie Wagner in ornithologischen Sammlungen portraitiert. Mit der Kombination von tot (Vogel) und lebendig (Mensch) intendiert die Künstlerin eine Irritation, die das Ungleichgewicht der gegenwärtigen Situation spürbar macht.

Zwischenergebnisse der Projektteile werden als work in progress regelmäßig auf der Website publiziert.

Mit Der leere Himmel setzt die Künstlerin ihr zentrales künstlerisches Thema fort – die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt -, das sie neben anderen Projekten 2008 zu der Fotoserie ZEICHEN inspirierte. Für dieses Projekt wurde Valérie Wagner im selben Jahr mit dem Kunstpreis Ökologie ausgezeichnet.

PHOTONEWS 9/2020, Doppelseite mit 8 Fotografien aus 3 Serien,
Einführung von der Kunsthistorikerin Dr. Andrea Gnam
Scheidewege 2020/21, Jahresschrift für skeptisches Denken,
Einführung und Bildstrecke mit 19 Bildern aus dem Projekt
2020/21  Norddeutsches Vogelmuseum (S) Presseinfo Der leere Himmel